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Einspeisevergütung nach dem 26.02.2026: Fällt sie für kleine PV-Anlagen weg?

Einspeisevergütung nach dem 26.02.2026: Fällt sie für kleine PV-Anlagen weg?

Einspeisevergütung nach dem 26.02.2026: Fällt sie für kleine PV-Anlagen weg?

Im Netz hält sich hartnäckig das Gerücht:

„Ab 2026 lohnt sich eine kleine PV-Anlage nicht mehr, da fällt die Einspeisevergütung weg.“

Viele Hauseigentümer sind dadurch verunsichert und schieben ihre Entscheidung hinaus.
In diesem Beitrag schauen wir uns an, was tatsächlich beschlossen ist und rechnen einmal ganz nüchtern durch, wie stark Einspeisevergütung und Stromersparnis bei einer typischen Anlage ins Gewicht fallen. Am Ende vergleichen wir die Rendite sogar mit einem langfristigen Investment in den MSCI World.

Was hat es mit dem 26.02.2026 überhaupt auf sich?

In Foren und Videos taucht immer wieder das Datum 26.02.2026 auf. Teilweise wird behauptet, an diesem Tag würde die Einspeisevergütung für kleine PV-Anlagen „abgeschafft“.

Entscheidend ist:

  • Es gibt kein aktuell geltendes Gesetz, nach dem an diesem Datum die Einspeisevergütung für kleine Dachanlagen pauschal wegfällt.

  • Was es gibt:

    • eine fortlaufende, kleine Kürzung (Degression) der Vergütungssätze für neue Anlagen,
    • neue Regeln z.B. bei negativen Strompreisen,
    • eine befristete EU-Genehmigung für das aktuelle Fördersystem (bis Ende 2026).

     

Aus diesen Punkten wird dann schnell ein dramatischer „Tag X“ konstruiert aber so ist die Lage schlicht nicht.

Wie lange ist die Einspeisevergütung sicher?

Wenn Du eine PV-Anlage nach dem EEG in Betrieb nimmst, gilt eine klare Grundregel:

Die Einspeisevergütung ist in der Regel für 20 Jahre plus das Inbetriebnahmejahr fest garantiert.

Beispiel:

  • Inbetriebnahme 2025
  • Vergütung läuft dann typischerweise bis Ende 2045
  • Der Vergütungssatz gilt für diese Zeit fix für Deine Anlage

Wichtig:

  • Bestandsanlagen genießen Bestandsschutz
  • Änderungen im Gesetz betreffen in der Regel nur Neuanlagen ab einem bestimmten Stichtag, nicht die Anlage, die schon seit Jahren auf Deinem Dach läuft

Degression: Die Vergütung sinkt aber sie verschwindet nicht

Ja, die Einspeisevergütung für neue Anlagen sinkt schrittweise. Das ist politisch so gewollt:

  • PV-Anlagen sind in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden
  • Die Förderung wird an die Marktreife der Technik angepasst
  • Ziel ist, Solarenergie attraktiv zu halten, ohne dauerhaft „überzufördern“

Für Dich heißt das:

  • Wer heute baut, sichert sich den heutigen Vergütungssatz für 20 Jahre
  • Wer in ein paar Jahren baut, bekommt für dieselbe Anlagengröße etwas weniger Cent pro kWh

Die reine Einspeisevergütung ist heute nicht mehr der einzige Baustein der Wirtschaftlichkeit.

Immer wichtiger werden:

  • Eigenverbrauch,
  • ein sinnvoll dimensionierter Speicher,
  • und die Entwicklung der Strompreise.

Aber: Zu sagen, die Einspeisevergütung sei „quasi nichts mehr“, ist schlicht falsch. Das zeigen wir gleich mit Zahlen.

Was ändert sich rund um 2025/2026 wirklich?

Negative Strompreise

Mit neuen Regelungen gilt für bestimmte Neuanlagen:

  • Treten an der Strombörse negative Strompreise auf,
  • wird in diesen Zeiträumen keine Einspeisevergütung gezahlt.

Das betrifft aber einzelne Stunden, nicht das gesamte Jahr.
Unter bestimmten Bedingungen werden diese Zeiträume am Ende der Laufzeit drangehängt, damit Du unterm Strich trotzdem auf Deine volle Förderdauer kommst.

Gerade wenn:

  • Dein Eigenverbrauch hoch ist und
  • Du einen Speicher nutzt,

fällt dieser Punkt in der Praxis deutlich weniger stark ins Gewicht, als viele befürchten.

EU-Genehmigung bis Ende 2026

Das aktuelle Fördersystem ist von der EU bis Ende 2026 beihilferechtlich genehmigt. Danach braucht Deutschland eine angepasste oder neue Lösung.

Das bedeutet:

  • Ab 2027 kann sich das System für Neuanlagen verändern.
  • Das heißt aber nicht automatisch, dass es dann gar keine Förderung mehr gibt.
  • Üblicher ist eine Weiterentwicklung, nicht der komplette Stopp.

Rechnet sich eine kleine PV-Anlage heute überhaupt noch?

Unsere Erfahrung aus der Praxis: Ja, und zwar erstaunlich gut.

Früher hat man fast nur auf die Einspeisevergütung geschaut. Heute ist das Bild breiter:

  • Eigenverbrauch reduziert deinen Stromzukauf aus dem Netz
  • Ein Speicher verschiebt Solarstrom in Abend- und Nachtstunden
  • Die Einspeisevergütung ist ein zusätzlicher, stabiler Baustein obendrauf.

Schauen wir uns das mit echten Zahlen an.

Beispiel aus der Praxis: 12 kWp-Anlage auf einem Einfamilienhaus

Nehmen wir eine typische Konfiguration, wie wir sie häufig installieren:

  • Anlagengröße: 12 kWp
  • Jahresertrag: ca. 12.000 kWh
  • Haushaltsverbrauch: 4.000 kWh pro Jahr
  • PV-Abdeckung des Verbrauchs: ca. 85 % → 3.400 kWh Eigenverbrauch
  • Netzstrompreis: 0,30 €/kWh
  • Einspeisevergütung: 7,7 Cent/kWh (= 0,077 €/kWh, gemischter Satz für die Anlagengröße)
  • Anlagenpreis bei uns: 15.500 €

1. Ersparnis durch Eigenverbrauch

Von Deinen 4.000 kWh Jahresverbrauch deckt die Anlage rund 3.400 kWh direkt oder über den Speicher:

  • 3.400 kWh × 0,30 €/kWh = 1.020 € Stromkostenersparnis pro Jahr

Das ist Geld, das Du nicht mehr an deinen Energieversorger überweist.

2. Einnahmen aus Einspeisevergütung pro Jahr

Der Rest der erzeugten Energie, also der Überschuss, geht ins Netz:

  • 12.000 kWh Ertrag
  • minus 3.400 kWh Eigenverbrauch
    = 8.600 kWh Einspeisung pro Jahr

Dafür bekommst Du bei 7,7 Cent/kWh:

  • 8.600 kWh × 0,077 €/kWh ≈ 660 € Einspeisevergütung pro Jahr

3. Summe pro Jahr: Was kommt zusammen?

  • 1.020 € eingesparte Stromkosten
  • + 660 € Einspeisevergütung
    = rund 1.680 € Vorteil pro Jahr

Bei einem Anlagenpreis von 15.500 € ergibt sich eine grobe Amortisationszeit von:

  • 15.500 € / 1.680 € ≈ 9 Jahre

Alles, was danach kommt, sind im Prinzip Netto-Vorteile, die Anlage läuft ja weiter.

Einspeisevergütung über 20 Jahre: „Peanuts“ sehen anders aus

Jetzt schauen wir uns einmal nur die Einspeisevergütung über die gesamte Förderlaufzeit an ohne Eigenverbrauch, ohne Strompreissteigerungen, einfach geradeaus gerechnet:

  • 660 € Einspeisevergütung pro Jahr
  • über 20 Jahre

→ 660 € × 20 = 13.200 € Einspeisevergütung in 20 Jahren

Damit bringt allein Dein eingespeister Überschussstrom:

rund 13.200 € - also deutlich mehr als die Hälfte der Investitionskosten von 15.500 €.

Und das ist nur die Einspeisevergütung.

Die Ersparnis durch Eigenverbrauch in unserem Beispiel (1.020 € pro Jahr) kommt noch oben drauf:

  • 1.020 € × 20 Jahre = 20.400 € Stromkostenersparnis

In der einfachen Überschlagsrechnung (ohne Degradation, Wartung, Steuer, Preissteigerungen) ergibt das:

  • ca. 13.200 € Einspeisevergütung
  • ca. 20.400 € Eigenverbrauchsvorteil
    = rund 33.600 € Gesamtvorteil über 20 Jahre

bei einer Investition von 15.500 €.

Natürlich ist das eine vereinfachte Modellrechnung aber sie zeigt sehr klar:
Die Einspeisevergütung ist alles andere als „praktisch nichts“. Sie trägt einen großen Teil der Investitionskosten, der Rest kommt über den Eigenverbrauch.

Welche Rendite bringt die Anlage wirklich?

Spannend wird es, wenn man die PV-Anlage wie eine Geldanlage betrachtet.

  • Einmalige Investition: 15.500 €
  • Jährlicher Rückfluss (Einspeisevergütung + Stromkostenersparnis): ca. 1.680 €
  • Laufzeit: 20 Jahre

Wenn man diesen Zahlungsstrom durchrechnet, ergibt sich eine effektive Rendite (interne Verzinsung) von rund 8,8 % pro Jahr.
Vereinfacht gesagt:

Deine Beispielanlage arbeitet für Dich so, als würdest Du Dein Geld zu knapp 9 % Rendite pro Jahr anlegen und das über zwei Jahrzehnte.

Wichtig: Das ist keine Steuer- oder Anlageberatung und berücksichtigt bewusst nur die oben genannten Komponenten (ohne Wartung, ohne eventuelle Reparaturen, ohne Strompreissteigerungen, die Deine Rendite eher noch verbessern würden).

Vergleich: PV-Anlage vs. MSCI World ohne Zinseszinseffekt

Um die PV-Anlage mit einem klassischen Börseninvestment zu vergleichen, wird oft der MSCI World herangezogen. Langfristige Auswertungen zeigen für diesen Index eine durchschnittliche Jahresrendite von rund 8–9 % pro Jahr über mehrere Jahrzehnte. 

Damit der Vergleich fair bleibt, lassen wir den Zinseszinseffekt beim MSCI einmal bewusst außen vor und rechnen genau wie bei der PV mit einer einfachen, linearen Betrachtung:

  • Du investierst einmalig 15.500 € in einen MSCI-World-ETF.
  • Wir unterstellen eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,7 %,
  • und tun so, als würdest du dir diese Rendite jedes Jahr auszahlen lassen, ohne sie wieder anzulegen.

Die jährliche Auszahlung wäre dann:

  • 15.500 € × 8,7 % ≈ 1.348,50 € pro Jahr

Über 20 Jahre ergibt das:

  • 1.348,50 € × 20 ≈ 26.970 €, also grob 27.000 € Ertrag „um die 30.000 €“.

Dem gegenüber steht deine PV-Anlage:

  • ca. 33.600 € Gesamtvorteil über 20 Jahre
    (rund 13.200 € Einspeisevergütung + ca. 20.400 € Stromkostenersparnis)

Damit sieht man sehr klar:

In dieser einfachen, linearen Betrachtung liegt die PV-Anlage sogar über dem, was ein MSCI-World-Investment an jährlichen Auszahlungen ohne Zinseszinseffekt liefern würde.

Der Unterschied:

  • Beim MSCI bekommst du deine Rendite als Geldfluss aus dem Depot,
  • bei der PV-Anlage als Einspeisevergütung plus gesparte Stromrechnung – zusätzlich zu mehr Unabhängigkeit und einem Haus, das technisch auf Zukunft getrimmt ist.

Warum es sich gerade jetzt lohnt, zu bauen

Wenn Du aktuell über eine PV-Anlage nachdenkst, sprechen mehrere Punkte dafür, die Entscheidung nicht ewig aufzuschieben:

  • Du sicherst Dir den heutigen Vergütungssatz für 20 Jahre
  • Du profitierst sofort von Eigenverbrauch und reduzierst Deine Abhängigkeit von zukünftigen Strompreiserhöhungen
  • Die Einspeisevergütung bringt über 20 Jahre einen Betrag, der in unserem Beispiel einen Großteil der Investitionskosten abdeckt
  • Die effektive Rendite der Anlage liegt in unserem Beispiel bei knapp 9 % pro Jahr, also auf Augenhöhe mit typischen Langfrist-Renditen eines weltweiten Aktienportfolios
  • Zusätzlich tust Du etwas für den Klimaschutz und steigerst die Attraktivität Deiner Immobilie.

Das oft gehörte Argument, die Einspeisevergütung sei „so gering, dass sich das kaum noch lohnt“, hält einer einfachen Rechnung nicht stand.
Gerade in Kombination mit einem Speicher ist eine moderne PV-Anlage heute eine sehr attraktive, langfristig planbare Investition in Deine eigene Energieversorgung.

Wie sieht die Rechnung bei Dir aus?

Das hier war ein Beispiel.

Wie die Zahlen bei Deinem Dach, Deinem Verbrauch und Deinen Rahmenbedingungen aussehen, schauen wir uns gerne gemeinsam an:

  • Welche Anlagengröße passt zu Deinem Haus?
  • Welche Speichergröße ergibt Sinn?
  • Wie hoch kann Dein Eigenverbrauchsanteil realistisch werden?
  • Wie entwickeln sich Einspeisevergütung und Stromersparnis in Deiner Situation?

Melde Dich einfach bei uns.
Wir planen Deine PV-Anlage so, dass sie sich wirtschaftlich rechnet, technisch sauber umgesetzt wird und Du viele Jahre zuverlässig von Deinem eigenen Solarstrom profitierst.

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